Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern
und freuen uns auf Ihren Besuch in unserem Ladengeschäft!

Öffnungszeiten
Mo. bis Sa. 9:00 bis 13:00 Uhr // Mo. bis Fr. 14:30 bis 18:00 Uhr

Ilsfelder Str. 5, 74223 Flein // Telefon: 07131/8984083


„Kärwe meets Business“ in Flein
Weindorf in Heilbronn, Trecker in Sontheim, Tag des offenen Denkmals – Veranstaltungen über Veranstaltungen in der ganzen Region – und ein angesagter Wetterumschwung von Hitze zu Regen, Gewitter und Abkühlung. Trotz alledem waren die Fleiner zuhauf bei „ihrer“ Veranstaltung, und das Wetter spielte mit.
Auch wir Weltladen-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter warfen manchen skeptischen Blick nach oben – der Regen setzte aber erst am späten Nachmittag ein, und die Veranstaltung war auch für uns im Weltladen ein schöner Erfolg: viele Gespräche, viele interessierte Besucherinnen und Besucher, viele junge und (ältere) Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Quiz mit Witz und drei stolze Gewinnerinnen eines Weltladengutscheins über 20 Euro.
Das Team freute sich über gute Geschäfte und viele positive Rückmeldungen von Seiten der zahlreichen Besucherinnen und Besucher.
Bruni Müllner

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fair ist nachhaltig - nachhaltig ist fair
Ist das so?
Der Begriff Nachhaltigkeit kommt ursprünglich aus der Wald- und Forstwirtschaft und bedeutet, dass nur so viel abgeholzt wird, wie der Wald in absehbarer Zeit auf natürliche Weise regenerieren kann.
Übertragen auf alle Bereiche unserer natürlichen Ressourcen kann einem angesichts aktueller Zahlen und Prognosen schon mal schwindlig werden:
Der weltweite „Earth Overshoot Day“ fiel dieses Jahr auf den 1. August – einen Tag früher als im Vorjahr. An diesem Tag hat die Menschheit alle Ressourcen verbraucht, die ihr eigentlich für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen würden – denn für die natürliche Erneuerung dessen, was die Menschheit seit Jahresbeginn bis heute verbraucht hat, benötigen die Ökosysteme ein ganzes Jahr.
Der „Deutsche Erdüberlastungstag“ war bereits am 2. Mai: Wenn alle Menschen auf der Welt so leben und wirtschaften würden wie wir in Deutschland, wäre bereits an diesem Tag das Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen für das gesamte Jahr aufgebraucht. (GERMANWATCH)
Vielleicht sollten wir hierzulande weniger schimpfen und schauen, was jede und jeder von uns zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen kann.
Mehr Fair Trade könnte so ein Beitrag sein:
Bei einer „gerechten Wirtschaftweise“ gemäß den Regeln des weltweiten Fairtrade Netzwerks kann sich keiner eine goldene Nase verdienen, aber alle Beteiligten können gut davon leben.
Fairtrade International definiert die weltweit gültigen Standards innerhalb eines Beratungsprozesses, in dem alle relevanten Interessengruppen eingebunden sind:  Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter, Importeure, Exporteure, Händler und Unternehmen. In Debatten mit Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern über Handel und Entwicklung setzt sich Fairtrade International zusammen mit anderen internationalen Fair Trade Organisationen – wie WFTO (World Fair Trade Organization), NEWS (Network of European Worldshops) und EFTA (European Fair Trade Association) – öffentlich für einen gerechten Welthandel ein.
„Die Fairtrade-Standards bestehen aus Kernanforderungen und sogenannten Entwicklungs-Indikatoren. Die Kernanforderungen müssen von jeder Produzentengruppe erfüllt werden, um die Fairtrade-Zertifizierung zu erhalten. Nach der ersten Zertifizierung müssen die Produzentenorganisationen zudem die Entwicklungsanforderungen erfüllen. Diese sind weitreichender und haben unter anderem das Ziel, die Organisation und die Arbeitsbedingungen der Produzenten zu verbessern, aber auch langfristig wirkende Maßnahmen zum Schutz der Umwelt umzusetzen.“ (www.fairtrade-deutschland.de) So organisieren sich Bäuerinnen und Bauern in Kooperativen, auf Plantagen und in Betrieben werden gewerkschaftliche Organisationen gefördert, es gibt geregelte Arbeitsbedingungen und ein Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit.
Und auf  der „unteren Ebene“ sind wir, die vielen Weltläden vor Ort mit ihren vielfältigen fair und nachhaltig produzierten Warenangeboten, mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zum großen Teil ehrenamtlich arbeiten und durch ihr Fachwissen und Engagement ihren Teil dazu beitragen, die Welt ein wenig besser zu machen.
Deshalb unser diesjähriges Motto bei Kärwe und Business:
fair ist nachhaltig - nachhaltig ist fair
Bruni Müllner

Tee – eine unendliche Vielfalt
Aufgüsse aus Blättern, Knospen, Blüten, Stängeln, Rinden oder auch Wurzeln heimischer Pflanzen gab es „schon immer“. Die Bezeichnung „Tee“ bezog sich lange auf den klassischen schwarzen Tee aus Ostasien, erst seit dem frühen 18. Jahrhundert werden europaweit alle Aufgüsse als „Tee“ bezeichnet. In Spanien allerdings wird bis heute auch sprachlich zwischen „té“ (schwarzer Tee) und „infusión“ (Kräutertee) unterschieden.
Im Weltladen gibt es neben den klassischen Schwarztees eine große Vielfalt an (Kräuter)Teesorten, auch aus nicht unbedingt „typischen“ Anbaugegenden.
Eine große Auswahl an klassischen Kräutertees kommt gewissermaßen aus der ägyptischen Wüste, nämlich von der Initiative SEKEM.
Diese bemerkenswerte Initiative wurde 1977 von Dr. Ibrahim Abouleish auf einem noch unberührten Teil der ägyptischen Wüste 60 km nordöstlich von Kairo gegründet. Mit biodynamischen landwirtschaftlichen Methoden, die er in Deutschland kennengelernt hatte, gelang es, das Wüstenland zu revitalisieren, und das landwirtschaftliche Unternehmen wuchs und gedieh. Auf dem ehemals unfruchtbaren Boden leben, arbeiten und lernen nun mehrere tausend Menschen. 2003 wurde die SEKEM Initiative unter anderem mit dem “Right Livelihood Award ”, auch bekannt als “Alternativer Nobelpreis”, ausgezeichnet. Viele weitere Bereiche kamen im Laufe der Jahrzehnte hinzu und heute gilt SEKEM als eines der weltweit führenden Sozialunternehmen, international vernetzt und gelobt.
„Unsere Vision von nachhaltiger Entwicklung für eine Zukunft, in der jeder Mensch sein individuelles Potenzial entfalten kann; in der die Menschheit in sozialen Formen lebt, welche die Würde des Menschen widerspiegeln; und in der alle wirtschaftlichen Aktivitäten im Einklang mit ökologischen und ethischen Prinzipien stehen, ist Realität geworden.“
Aber warum in die Ferne schweifen:
Die Mühlviertler Granitlandschaft bietet optimale Voraussetzungen für ein langsames Wachstum von Kräutern und gewährleistet dadurch höchste Qualität.  Die „Österreichische Bergkräutergenossenschaft“, zu der mittlerweile mehr als  30 Bio-Kräuterbauern gehören, liefern ihre Bergkräuter an, die in der Genossenschaft zu Tees, Gewürzen, Bäder, Ölen, Kissen und mehr verarbeitet und vertrieben werden.
„Seit unserer Gründung 1986 zeichnet uns der Mut und die Begeisterung für neue Wege aus. Gleichzeitig ehren wir die bäuerliche Tradition, unsere Bodenständigkeit und Handschlagqualität.“ Die Genossenschaft hat vielen Höfen (wieder) eine Perspektive gegeben, die gemeinsame Vermarktung der Tees nach Fair Trade Standard und der Vertrieb auch über zahlreiche Weltläden kommt allen beteiligten Bauern zugute.
Ein Beispiel unter vielen: Der Biohof Jahn
„Meine Frau und ich bewirtschaften unseren Hof seit 1995 biologisch … Der Hof war ein typischer Nebenerwerb, bis wir 1998 mit der Bergkräutergenossenschaft Bekanntschaft machten. Der Anbau von 1000m² Pfefferminze auf 670m Seehöhe war die erste Kultur, die so prächtig wuchs, dass wir im Kräuteranbau unsere Zukunft sahen. Unseren Hof von 9 ha Eigengrund und 2 ha Pacht sowie 10 ha Wald bewirtschaften wir seitdem im Vollerwerb. Derzeit werden Löwenzahn, Zitronenmelisse und Erdbeeren auf 1,3 ha angebaut. Es werden auch Himbeerblätter und Äpfel gesammelt und getrocknet.“
"Medizin war der Tee zuerst, Getränk wurde er danach" (Kakuzo Okakura)
Bruni Müllner


Wo der Pfeffer wächst…
dahin wünscht man sich schon mal den einen oder anderen unangenehmen Zeitgenossen.

Aber wo wächst „der Pfeffer“ eigentlich, und wie?
Der Pfefferstrauch ist eine ausdauernde, verholzende, tropische Kletter- und Schlingpflanze, die an Bäumen emporwächst und rund 10 Meter hoch werden kann. In der Kultur hält man die Pflanze üblicherweise auf einer Höhe von 3 bis 4 Metern. Ihre an Rispen wachsenden Beeren erinnern äußerlich an Johannisbeeren, doch die Pfefferkörner werden wegen des darin enthaltenen Alkaloids Piperin seit Urzeiten als scharf schmeckendes Gewürz verwendet. Die Früchte haben je nach Erntezeitpunkt und weiterer Behandlung verschiedene Färbungen: grüner Pfeffer, schwarzer Pfeffer, weißer Pfeffer, roter Pfeffer.
Die ursprüngliche Heimat des Allroundgewürzes Pfeffer liegt in Südindien, doch im Laufe der Jahrhunderte sind weitere Anbaugebiete hinzugekommen: Indonesien, Vietnam, Sri Lanka, China, aber auch Brasilien, Madagaskar, Südafrika.
Der Pfeffer im Fleiner Weltladen stammt aus Südafrika. Unser Lieferant El Puente bezieht die Gewürze von Turqle Trading, einer südafrikanischen Fairhandels-Organisation mit Sitz in Kapstadt. Das Handelsunternehmen arbeitet nach den Prinzipien des fairen Handels und unterstützt lokale ProduzentInnen und Kleinbetriebe. Die Verarbeitung und Abfüllung der Gewürze erfolgt vor Ort. So verschafft Turtle Trading kleinen und mittelständischen Produzenten einen fairen Exporthandel. Transparenz, Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind die Leitziele, welche zu 100% vor Ort umgesetzt werden: Pfeffer, der nicht nur lecker schmeckt, sondern auch nach den Prinzipien des fairen Handels hergestellt wurde.
Bruni Müllner

 


Was machen die Schafe im Weinberg?

Bei den beiden Winzerfamilien Seiz und Münzing aus Flein gedeihen Trauben für die hochwertigen Fleiner Weine unter tatkräftiger Mithilfe von flauschigen Schafen. Das ist nicht nur charmant anzusehen, sondern vor allem ein Stück ganzheitlicher und umweltverträglicher Weinbau.
Schafe gehören zu den ersten Nutztieren der Menschheit. Sie wurden bereits vor rund 10.000 Jahren domestiziert und haben Menschen in kargen Regionen beim Überleben geholfen. Vor rund 70 Jahren war es auch keine Seltenheit, dass Tiere in den Weinbergen hausten. Denn in der Weidetierhaltung war das Futter knapp. Die Rebflächen boten somit eine hervorragende Nahrungsgrundlage. Zusätzlich war Kunstdünger teuer oder überhaupt nicht verfügbar.
Heute ist das anders. Schafe im Weinberg sorgen eher für Erstaunen oder gar Kopfschütteln.
Dabei ist es durchaus erwiesen, dass sich durch die Flächenextensivierung und Doppelnutzung Synergien ergeben können. Beispielsweise könnten die Tiere durch folgende Vorteile den Winzer im Weinberg unterstützen:

  • Die Schafe fressen die Rebstöcke von störendem Bewuchs frei.
  • Ihre Bewegung fördert die Infiltration des Bodens.
  • Dank der »Mäharbeiten« der Schafe ist weniger Maschineneinsatz notwendig und CO2-Ausstoß wird vermindert.
  • Die Schafe »entblättern« die Traubenzone. Eine für die Weinqualität unverzichtbare Arbeit.
  • Der wertvolle Dung der Schafe fördert die Artenvielfalt in den Weinbergen.

    Quelle: Genossenschaftskellerei Heilbronn - Weinkeller Flein-Talheim