Aktuelles


Krieg – und kein Ende in Sicht?
Vor mehr als einem Jahr hat das große Russland seinen kleinen Nachbarn Ukraine überfallen. Warum?
Weil die UkrainerInnen und Ukrainer ihren alten Herrscher von Russlands Gnaden nicht mehr wollten?
Weil sie sich für Demokratie entschieden haben?
Und bei demokratischen Wahlen den Falschen wählten?
Weil sie „nach Europa“ drängen?
Seit mehr als einem Jahr herrscht Krieg in Europa. Warum?
Warum durfte das ukrainische Volk seine Staatsform nicht selbst wählen?
Warum sollen Ukrainerinnen und Ukrainer nicht so leben, wie sie möchten?
Warum wird ihr Land zur Strafe in Schutt und Asche gebombt?
Warum durfte in Russland der Krieg angesichts vieler toter Soldaten und Zivilisten nicht „Krieg“ genannt werden?
Warum wurden in russischen Städten protestierende Menschen verhaftet, selbst alte Frauen, die aus Protest ein leeres Blatt Papier  hochhielten?
Warum haben tausende junge russische Männer Hals über Kopf ihr Land verlassen?
Warum segnen (angeblich) christliche Priester Waffen, die unschuldige Menschen töten?
Warum werden Bomben über Schulen, Krankenhäusern, Bahnhöfen, Wohnvierteln abgeworfen?
Warum haben so viele Menschen Angst, ihr Land  könnte das nächste sein, das vom großen Russland überfallen wird?
Warum hat der Krieg weltweit so schreckliche „Nebenwirkungen“ wie Getreidemangel und Hunger in Afrika?
Warum glauben so viele Menschen bei uns der russischen Propaganda?
Warum gibt es in unserem Land viele, die Verständnis für „die Russen“ haben?
Warum nehmen viele Herrn Putin in Schutz?
Warum demonstrieren FriedensfreundInnen nicht vor der russischen Botschaft?
Aber auch:
Warum gibt es bei uns plötzlich so viele WaffenexpertInnen?
„Cäsar eroberte Gallien. Hatte er nicht wenigstens einen Koch dabei?“ fragte sich  Bert Brecht
Warum also reden alle über Putin? Seine Befindlichkeit, seine Motive, seine Gründe?
Warum ist der Krieg „Putins Krieg“?
Warum gibt es von Herrn Putin nur noch Fotos mit versteinerter Miene?
Warum stehen im Hintergrund immer nur alte Männer in martialischen Uniformen?
„Warum irritiert niemanden die Verherrlichung von gesetzlich verbotenen privaten Militäreinheiten?
Und warum können diejenigen, die offen um die ukrainischen Kinder trauern, die während des Beschusses ums Leben kamen, einfach für mehrere Tage festgenommen werden?“ (ein russischer Korrespondent in der taz vom 24. 09. 2022)
Warum?
Bruni Müllner


Aus dem Regenwald am Amazonas in den Fleiner Weltladen

Der (noch) riesige  tropische Regenwald im Amazonasgebiet ist von unschätzbarem Wert für den weltweiten Klimaschutz, und die unglaublich große Artenvielfalt gilt – unter anderem – als Apotheke für uns Menschen. Die  fortschreitende Ausbeutung und Zerstörung dieses grandiosen Lebensraums beschleunigt nicht nur den weltweiten Klimawandel,  sondern bedroht auch unzählige Tier- und Pflanzenarten sowie viele indigene Gemeinschaften mit ihrem kostbaren Wissen über die Schätze der Natur.
Das Regenwaldinstitut – mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein?
Bereits im September 1998 wurde von neun Wissenschaftlern aus den Bereichen Agrartechnologie, Biologie, Informatik und Medizin das Regenwald-Institut, Institut für angewandten Regenwaldschutz e.V. gegründet. Der Sitz des Instituts ist Freiburg im Breisgau, das Regenwald-Institut ist als gemeinnützig anerkannt.
„Aufgaben des Vereins sind die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie von Projekten mit dem Ziel eines nachhaltigen und ganzheitlichen Schutzes der Regenwälder. Die Interessen der indigenen oder sonstiger Bevölkerungsgruppen, die im Regenwald siedeln, werden gewahrt und soweit diese dem Schutz ihres Lebensraums dienen, gefördert.“ (Quelle: homepage Regenwaldinstitut)
Um den Stand der Forschung weiterzuentwickeln, werden alle Projekte wissenschaftlich begleitet, die Ergebnisse ausgewertet und publiziert.
Ein Projekt von vielen ist der Kauf eines unberührten, mehrere qkm großen Regenwaldgrundstückes, das  zusammen mit der nahegelegenen Dorfgemeinschaft nachhaltig genutzt wird. Die Bewohner sammeln Früchte, Samen, Harze, Pflanzenfasern etc.,  verarbeiten sie vor Ort zu hochwertigen Produkten und haben so langfristig ein verlässliches Einkommen.
Der Regenwaldladen als „Ableger“
„Der Regenwaldladen ist ein Projekt des Instituts und integrativer Bestandteil unserer Philosophie. Er ist der Link zum wirtschaftlichen Erfolg der Projekte, ohne den die Projekte nicht lebensfähig sind …Da er wirtschaftliche Ziele verfolgt, ist der Regenwaldladen als eigenständige Firma ausgegliedert, um die Gemeinnützigkeit des Instituts nicht zu gefährden.“(Quelle: homepage Regenwaldladen)
Der Regenwaldladen fungiert als Fair-Handels-Importorganisation für nachhaltige  Regenwaldprodukte. „Durch die komplette Produktion vor Ort erfolgt dort die Wertschöpfung und der Aufbau neuer Sozial- und Wirtschaftsstrukturen, die dringend nötig sind, um die Wälder am Amazonas zu erhalten. Die lokale Verarbeitung sichert das Überleben der Bewohner im Wald, und es entstehen weitere Arbeitsplätze im urbanen Bereich.“  (dito)
Den Weg in die Weltläden finden Produkte im Bereich der Kosmetik und Körperpflege, die die Vielfalt und das Wissen um die natürlichen  Kräfte der Bäume und Pflanzen nutzen, aber auch Kunsthandwerk, Lebensmittel wie Kakao, Chili und Trockenfrüchte und vieles mehr.
„Endstation“ Weltladen Flein
Im Fleiner Weltladen gibt es vor allem Produkte der Körperpflege wie Seifen und Hautöle, die „nebenbei“ oft auch heilende und stärkende Eigenschaften haben. So nutzt die indigene Bevölkerung „unser“ Andirobaöl unter anderem auch als Mückenschutz und gegen muskuläre Verspannungen. Die Seifen aus der Sementes-Reihe verwöhnen, und die Natur-Haarseife mit wertvollen Ölen hat auch bei der Stiftung Warentest überzeugt.

Bruni Müllner

Große Freude unter den Kindern im Waisenhaus

Bonsoir maman merci beaucoup pour le message j'espère que vous allez bien. Et que la fête s'est bien passé....ici pour le moment tout s'est bien passé grâce à vous on a pu avoir le nécessaire pour Noël des enfants ils sont très heureux et chacun discuter pour avoir un peu.

Guten Abend Mama,
vielen Dank für die Nachricht. Ich hoffe, dass es euch gut geht. Und dass das Fest gut verlaufen ist....Hier ist im Moment alles gut verlaufen, dank euch konnten wir das Nötigste für Weihnachten bekommen. Die Kinder sind sehr glücklich und alle haben erzählt, dass sie etwas geschenkt bekamen.


Weihnachts- und Neujahrwünsche aus Kamerun

Zu Weihnachten senden Ihnen die Benediktinerinnen von Babété Wünsche der Liebe, des Friedens und der Solidarität.
Möge Ihnen das Jahr 2023 Vergnügen, Freude und Erfüllung bringen und unvergesslich werden.
Möge Sie das Jesuskind mit Gnade erfüllen.
An die Freunde und Wohltäter des Klosters vereint in der Anbetung Gottes allerheiligster Dreifaltigkeit
Fröhliche Weihnachten und ein glückliches 2023

Der Fleiner Weltladen „macht Schule“

Angeregt von der Ausstellung zum Thema „Faire Schokolade“ im Fleiner Rathaus erhielt der Weltladen an zwei Montagen im November Besuch von Schülerinnen und Schülern der Luise-Bronner-Realschule Heilbronn. Ihre Lehrerin Katja Berroth (sie lebt mit ihrer Familie in Flein) hatte ihre Klassen 9 und 10 im Unterricht gut vorbereitet: die Schülerinnen und Schüler haben Fragen zum Fairen Handel gesammelt und ihre Fragen vorab im Weltladen abgeliefert.
Vieles wollten sie wissen, und Dagmar Hauth hatte einerseits viel zur Geschichte und weltweiten Organisation von „fair trade“ zu berichten und andererseits viel von der alltäglichen Arbeit vor Ort im Fleiner Weltladen zu erzählen.
Manches Mal durften die jungen Leute raten:
Wie viele Weltläden gibt es in Deutschland? (900 Weltläden)
In Europa? (ca. 2.500 Weltläden)
Gibt es auf der ganzen Welt Weltläden?
Nein, aber es gibt die  World Fair Trade Organization (WFTO). Ein internationaler Dachverband für Fair-Handels-Organisationen in rund 80 Ländern aller Kontinente.
Wann und wo wurde der erste Weltladen gegründet?
Das war 1969 in den Niederlanden. Die Idee des fairen Handels in Deutschland war vor allem bei jungen Menschen ein wichtiges Thema: Wohlstand zu Lasten der Armen dieser Welt, ausbeuterische Kinderarbeit, Raubbau an der Natur... 1975 wurde in Deutschland die GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH) gegründet. Die Gesellschafter sind bis heute kirchliche Entwicklungs- und Jugendorganisationen:
Misereor, AG der Evang. Jugend in Deutschland (aej), Bund der Deutschen Kath. Jugend (BDKJ),
Brot für die Welt und Sternsinger Kindermission. Die GEPA (The Fair Trade Company) ist heute der größte Fairhandelsimporteur in Europa.
Und seit wann gibt es den Fleiner Weltladen?
Seit 1991 ist der faire Handel auch in Flein Thema. Aus dem ökumenischen Arbeitskreis 3. Welt entstand 2005 der Weltladen; das heißt, es wurde ein Verein gegründet, und dieser Verein ist der Träger des Weltladens. Verein und Laden sind im Laufe der Jahre gewachsen und sind immer professioneller geworden, wobei alle MitarbeiterInnen nach wie vor ehrenamtlich arbeiten.
Wie kommen  die Preise der Produkte zustande?
Wir orientieren uns an der jeweiligen Empfehlung unserer Handelspartner wie GEPA, Contigo oder Weltpartner, um nur einige zu nennen. Diese Handelspartner arbeiten nach den Regeln des fairen Handels, das heißt, dass die ProduzentInnen verlässlich faire Preise bekommen, von denen die Familien leben können. Kaffeebauern zum Beispiel, die sich in der Regel zu Kooperativen zusammengeschlossen haben, bekommen feste Preise unabhängig von Börsenschwankungen, so dass sie auf lange Sicht Planungssicherheit haben. Sehr wichtig ist uns die Transparenz der Lieferkette vom Erzeuger/ der Erzeugerin bis hin zum Endverbraucher/ der Endverbraucherin. Das garantiert der Faire Handel.
Kaufen viele in Läden wie diesem ein?
Die Statistik sagt: Deutsche gaben 2021 pro Kopf 23 Euro für fair gehandelte Waren aus,  Schweizer im gleichen Zeitraum 100 Franken. Da ist also noch Luft nach oben.
An welche Organisation wird das Geld gespendet? Wie wird das Geld aufgeteilt?
Verein und Laden bekommen keine Zuschüsse oder öffentliche Gelder. Das Ladengeschäft muss sich selber tragen, d. h. wir müssen so wirtschaften, dass wir in der Lage sind, die laufenden Kosten wie Miete, Energiekosten, Versicherungen und vor allem die Einkäufe der Ware zu stemmen. Auch Anschaffungen und Reparaturen müssen finanziert werden. Grundsätzlich sind wir (und alle Weltläden) angetreten, um mit dem Verkauf der Waren unserer Erzeuger durch faire Löhne, garantiertem Mindestpreis, Zuschlägen zum Bioanbau und Zuschlägen für Sozialeinrichtungen eine nachhaltige Zukunft, sprich ein menschenwürdiges Leben in ihrer Heimat zu ermöglichen. Wichtig ist uns allen die Begegnung und Zusammenarbeit auf Augenhöhe und in gegenseitigem Respekt.
Zudem spenden wir vom ideellen Teil des Vereins die Mitgliedsbeiträge und verdoppeln Erlöse aus verschiedenen Aktionen, die über den Ladenbetrieb durchgeführt werden.  In der Regel verteilen wir die Gelder an unsere Direktprojekte:  z.B. das Kloster in Babété mit seinem Waisenhaus St. Benoît in Kamerun. Cristo Vive- Chile, Creative Help for Paraguay e.V.  Weitere Infos dazu finden Sie auf unserer Homepage: www.weltladen-flein-talheim.de
Es gab noch viele Fragen, viele Antworten und viel zum Umschauen.
Nur bei einer Frage musste selbst Frau Hauth passen:
Welches Produkt lässt sich am wenigsten verkaufen?
Da gab es keine Antwort außer „der Kunde – das unbekannte Wesen“.
Bruni Müllner

Weihnachten im Schuhkarton
"Weihnachten im Schuhkarton" ist die weltweit größte Geschenkaktion für bedürftige Kinder.
„Bei der Geschenkaktion der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse, kann jeder mitmachen und einem bedürftigen Kind damit Wertschätzung und Freude entgegen bringen - ganz nach dem Motto Liebe lässt sich einpacken.“ (Selbstdarstellung der amerikanischen „guten Samariter“)
Auch dieses Jahr haben sich viele Fleiner daran beteiligt. Über 100 Pakete für arme Kinder wurden gepackt und im Weltladen abgegeben. Die Päckchen aus dem deutschsprachigen Raum gehen in der kommenden Saison wieder an Kinder in Osteuropa, mit dabei ist auch die Ukraine.
Die MitarbeiterInnen im Weltladen freuen sich, dass sich so viele Familien an der Aktion beteiligt haben, obwohl in diesem Jahr der vielen Krisen bei vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern sparen angesagt ist.
Und sie freuen sich vor allem auch, dass viele noch im Weltladen einkaufen, obwohl fast alles woanders wesentlich billiger ist. Aber „Fair Trade“ bedeutet eben auch, dass die Produzentinnen und Produzenten unserer Waren nicht ausgebeutet, sondern angemessen bezahlt werden, dass sie gut von ihrer Arbeit leben und Rücklagen für die Zukunft bilden können. Ihre Kinder gehen zur Schule und „sollen es einmal besser haben“. Und zum fairen Handel gehört auch, dass die Natur, unser aller Lebensgrundlage, nachhaltig und schonend behandelt wird. So tragen viele Menschen, die übers Jahr die Weltläden durch ihre Einkäufe unterstützen, nachhaltig zur Verbesserung des Lebensstandards vieler bei.
Bruni Müllner

Afrika und COVID 19

„Unkontrollierbare Infektionsketten, Millionen Tote und ein Zusammenbruch der Gesundheitssysteme“, so die anfänglichen Prognosen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika. Anfangs hatte es jedoch durchaus den Anschein, dass Afrika weniger schlimm getroffen würde als andere Kontinente.

Die Regionaldirektorin für Afrika bei der WHO, Dr. h.c. Matshidiso Moeti führte das zurück auf eine „Vielzahl von sozio-ökologischen Faktoren sowie auf frühe und starke Maßnahmen der Regierungen: Ein sehr junges Durchschnittsalter, viel Aktivität an der frischen Luft, sowie die Bevölkerungsverteilung und eingeschränkte Mobilität in vielen ländlichen Gebieten. Außerdem hätten afrikanische Staaten „Maßnahmen wie Reisebeschränkungen, Ausgangssperren und Schulschließungen im Vergleich zu anderen Kontinenten früh umgesetzt oft, bevor ein Land einen Fall entdeckt, hatte“.

Doch diese Erzählung bröckelt. »Afrika hat gerade die bitterste Woche seit Beginn der Pandemie erlebt. Aber das schlimmste kommt noch«, so fasste die WHO-Regionaldirektorin Matshidiso Moeti ernüchtert die Lage zusammen.

So wurde Mitte Juni Uganda von einer neuen „Coronawelle“ der hoch ansteckenden Delta-Variante überrollt. Sauerstoff wurde zur Mangelware, die Krankenhäuser waren am Limit und darüber hinaus, Patienten mussten zu Hause versorgt werden.

»Ich gehe davon aus, dass die Situation in anderen Ländern ähnlich ist. Es ist klar, dass es eine Übersterblichkeit quer durch den afrikanischen Kontinent gibt. Aber sie wird in der Regel nicht erfasst«, sagt Githinji Gitahi, Mitglied der Covid19-Kommission der Afrikanischen Union. Und: »Afrika wurde nicht verschont – Afrika wartet nur«.

Und wo bleibt der Impfstoff?

Seit Ende des Jahres 2020 wird in vielen Ländern gegen das Coronavirus geimpft. Weltweit wurden bisher etwa 2,7 Milliarden Impfdosen verabreicht - davon nur etwa 1,5 % auf dem afrikanischen Kontinent.(Quelle: WHO). Es muss also noch sehr viel mehr getan werden, um die Pandemie tatsächlich und weltweit in den Griff zu bekommen: Ausbau der Produktionskapazitäten für Impfstoffe und/oder freiwillige Lizenzierung von Eigentumsrechten und Technologietransfer … .

Quellen:
Weltgesundheitsorganisation WHO, Welthungerhilfe, Welternährungsorganisation WFP, Unicef, afrika.info

Bruni Müllner